… und den Weihnachtsmann gibts doch!
Es
war
ein
kalter
Wintermorgen
und
Weihnachten
stand
vor
der
Tür.
Sarah
rieb
sich
verschlafen
die
Augen.
Noch
hatten
die
Weihnachtsferien
nicht
begonnen
und
sie
musste
zur
Schule.
Also
stand
sie
auf,
ging
ins
Badezimmer,
um
sich
zu
waschen
und
ihre
Zähne
zu
putzen,
und
zog
sich
an.
Eine
warme
Winterhose,
einen
kuscheligen
Pullover
und
dicke
Socken. Sie hüpfte die Stufen hinunter und ging in die Küche, wo bereits ihre Mama mit dem Frühstück auf sie wartete.
»Guten Morgen, mein Schätzchen.«
»Guten Morgen, Mama!«
Sarah
setzte
sich
auf
ihren
Platz
und
wartete
auf
den
leckeren
Toast,
den
ihre
Mutter
Maria
in
den
Toaster
gestopft
hatte.
Dazu gab es eine Tasse Kakao.
»Mama?«,
fragte
Sarah
plötzlich.
»Gestern
hat
ein
Junge
in
meiner
Klasse
gesagt,
dass
es
den
Weihnachtsmann
gar
nicht
gibt, dass er nur eine Erfindung von den Erwachsenen ist und dass ihn noch nie jemand gesehen hat. Stimmt das?«
Sarahs Mama wandte sich ihr zu und lächelte sie an.
»Aber
natürlich
gibt
es
den
Weihnachtsmann,
mein
Schatz.«
Maria
setzte
sich
zu
ihrer
Tochter
an
den
Tisch.
»Nur
weil
ihn
noch
niemand
gesehen
hat,
heißt
das
nicht,
dass
es
ihn
nicht
gibt.
Gott
hat
auch
noch
niemand
gesehen
und
trotzdem
glauben die Menschen an ihn.«
»Ja, das stimmt.« Sarah nickte überzeugt und steckte sich ein großes Stück Toast mit Marmelade in den Mund.
Als
sie
mit
dem
Frühstück
fertig
war,
holte
sie
ihre
Winterjacke
und
ihre
festen
Winterstiefel
und
ließ
sich
von
ihrer
Mama
beim
Anziehen
helfen.
Ihre
Schultasche
stand
bereits
fertig
gepackt
an
der
Haustür
und
Sarahs
Mutter
hängte
sie
ihr
um.
Sarah
wohnte
nur
fünf
Minuten
von
der
Schule
entfernt
und
sie
war
schon
groß
genug,
um
allein
zu
gehen.
Sie
verabschiedete sich, küsste ihre Mutter und machte sich auf den Weg.
Sarah
bog
gerade
in
die
Straße,
die
zur
Schule
führte,
als
sie
einen
Mann
an
der
Bushaltestelle
sitzen
sah.
Er
schien
schon
sehr
alt
zu
sein,
hatte
einen
weißen
Vollbart
und
lange
weiße
Haare
unter
seiner
ausgefransten
Mütze.
Er
trug
einen
dunkelroten
Wollmantel,
der
abgenutzt
wirkte,
und
auch
seine
restliche
Kleidung
hatte
schon
einige
Jahre
hinter
sich
und
war
schmutzig.
Der
alte
Mann
lächelte
sie
freundlich
an
und
Sarah
lächelte
zurück.
Als
sie
ein
Stück
weiter
gegangen
war,
kehrte
sie
plötzlich
wieder
um.
Sie
ging
zu
dem
Mann,
sah
ihm
in
die
Augen
und
kramte
schließlich
ihr
Pausenbrot
und
ihren
Schulkakao
aus
der
Tasche.
Beides
hielt
sie
dem
Mann
entgegen
und
er
nahm
es
dankend
an.
Bevor
Sarah
gehen
konnte,
steckte
er
seine
Hand
in
die
Manteltasche,
zog
einen
lilafarbenen
Stein
hervor
und
hielt
ihn
Sarah
entgegen.
Sie
blickte von dem Stein zu dem alten Mann und lächelte.
»Bist
du
der
Weihnachtsmann?«,
fragte
sie
vorsichtig.
Der
Mann
mit
dem
weißen
Rauschebart
schloss
kurz
die
Augen,
dann aber schüttelte er den Kopf.
»Nein,
meine
Süße,
ich
bin
nicht
der
Weihnachtsmann.
Aber
ich
danke
dir
für
dein
Pausenbrot
und
deinen
Kakao.
Du
hast
ein wirklich gutes Herz.«
»Bitte, gerne. Auf Wiedersehen!«
»Auf Wiedersehen, kleines Fräulein.«
Der
Mann
winkte
ihr
noch
nach
und
Sarah
ging
zur
Schule.
Auf
dem
Pausenhof
erzählte
sie
ihren
Freundinnen
von
der
Begegnung
mit
dem
alten
Mann.
Sie
verriet
ihnen,
dass
er
ganz
bestimmt
der
Weihnachtsmann
sei
und
als
Bettler
verkleidet
die
Kinder
prüfen
würde,
ob
sie
ein
gutes
Herz
hätten.
Die
Mädchen
waren
fasziniert
von
ihrer
Geschichte.
Da
sie
ihr
Pausenbrot
und
ihren
Kakao
verschenkt
hatte,
musste
sie
mit
dem
Apfel
vorliebnehmen,
den
ihre
Mama
ihr
noch
zugesteckt
hatte.
Doch
der
genügte
Sarah
vollkommen,
denn
sie
wusste
ja,
dass
der
alte
Mann,
also
der
Weihnachtsmann, jetzt nicht hungern musste.
Nach
der
Schule
kam
Sarah
wieder
an
der
Bushaltestelle
vorbei,
doch
der
alte
Mann
war
nicht
mehr
da.
Etwas
traurig,
dass
sie
sich
nicht
mehr
mit
ihm
unterhalten
konnte,
ging
Sarah
nach
Hause.
Ihre
Mama
war
noch
auf
der
Arbeit,
daher
sah die Tochter des Nachbarn nach ihr und machte ihr etwas zu essen.
»Heute
früh
hab
ich
den
Weihnachtsmann
getroffen.
Er
war
zwar
verkleidet
als
armer
alter
Bettler,
aber
ich
hab
ihn
sofort
erkannt.
Er
hatte
einen
weißen
Bart
und
lange
weiße
Haare,
und
sein
Mantel
war
dunkelrot.
Er
hat
zwar
gesagt,
er
wäre
nicht
der
Weihnachtsmann,
aber
ich
glaube
ihm
das
nicht.
Ich
hab
ihm
mein
Pausenbrot
und
meinen
Kakao
geschenkt
und
er
hat
mir
dafür
einen
wunderschönen
lila
Stein
gegeben.«
Sarah
streckte
ihre
Hand
aus
und
in
ihrer
Handfläche
lag
ein wirklich schöner Amethyst, gerade mal so groß wie eine Walnuss.
Barbara, ihre Babysitterin, sah sie erstaunt an.
»Du
sollst
doch
nicht
mit
fremden
Leuten
reden,
Sarah!«
Barbara
schüttelte
erschrocken
den
Kopf.
»Versprich
mir
bitte,
dass du das nie wieder tust!«
Sarah
sah
beschämt
auf
den
Boden.
Sie
wollte
nicht,
dass
Barbara
böse
auf
sie
war
und
es
ihrer
Mama
erzählte,
denn
die
würde
sicher
noch
mehr
mit
ihr
schimpfen.
Aber
Sarah
wusste
tief
in
ihrem
Inneren,
dass
ihr
nie
etwas
passiert
wäre.
Dieser Mann war nicht böse, denn er war ja der Weihnachtsmann.
Später
suchte
Sarah
in
der
kleinen
Schreibtischlade
in
ihrem
Zimmer
ein
Blatt
Papier
und
ein
Kuvert.
Dann
nahm
sie
sich
einen Stift, setzte sich hin und fing an, dem Weihnachtsmann zu schreiben.
Lieber Weihnachtsmann,
ich
weiß,
ich
bin
schon
spät
dran
mit
meinem
Wunschzettel,
aber
den
hab
ich
immer
mit
meinem
Papa
geschrieben,
und
jetzt,
wo
er
beim
lieben
Gott
im
Himmel
ist,
habe
ich
es
fast
vergessen.
Aber
ich
weiß,
dass
meine
Mama
sehr
traurig
und
alleine
ist,
auch
wenn
sie
es
mir
nicht
zeigt.
Ich
höre
sie
aber
manchmal
weinen
und
dann
muss
ich
auch
immer
weinen.
Daher
hab
ich
dieses
Jahr
für
Weihnachten
nur
einen
einzigen
Wunsch.
Ich
wünsche
mir
einen
neuen
Papa,
der
uns
beide
richtig
toll
lieb
hat
und
meine
Mama
wieder
zum
Lachen
bringt.
Ich
hoffe,
das
Brot
und
der
Kakao
haben
dir
heute
früh
gut geschmeckt. Gerne bringe ich dir morgen wieder etwas mit!
In Liebe
deine Sarah
Sarah faltete das Papier zusammen, steckte es in das Kuvert und schrieb mit schöner, leserlicher Schrift darauf:
An den Weihnachtsmann
Erste Bushaltestelle nach der Kaiserstraße 12
80331 München
Ihre
Mama
hatte
ihr
mal
ihre
Adresse
gegeben,
damit
sie
ihrer
Tante
Emma
einen
Brief
hatte
schreiben
können.
Da
war
sie
gerade mal sechs Jahre alt gewesen. Jetzt war sie schon sieben und wusste ihre eigene Adresse bereits auswendig.
Sie steckte den Brief in das Kuvert und das Kuvert in ihre Schultasche.
Am
nächsten
Morgen,
es
waren
nur
noch
zwei
Tage
bis
Weihnachten,
erzählte
Sarah
ihrer
Mutter,
dass
es
da
jemanden
gebe,
der
so
arm
sei,
dass
er
kein
Pausenbrot
habe
–
daher
möchte
sie
ihm
etwas
mitbringen.
Ihre
Mutter
nahm
an,
es
würde
sich
um
einen
Schulkameraden
von
einer
Flüchtlingsfamilie
handeln,
und
gab
Sarah
ein
weiteres
dickes
Brot
und
einen
zweiten
Kakao
mit.
Sie
strich
ihrer
Tochter
zärtlich
über
die
Wange
und
war
unglaublich
stolz
auf
sie,
weil
sie
eine
so
starke soziale Ader hatte und gerne half, wo sie nur konnte.
Sarah
machte
sich
wieder
auf
den
Weg
zur
Schule
und
kam
dabei
auch
bei
der
Bushaltestelle
vorbei.
Sie
war
ein
bisschen
enttäuscht,
denn
der
alte
Mann
war
heute
nicht
da.
Traurig
ging
sie
weiter,
doch
als
sie
um
die
Ecke
bog,
sah
sie
ihn
doch
noch.
Er
stand
bei
einem
Mülleimer
und
suchte
nach
etwas.
Sarah
freute
sich
und
lief
auf
ihn
zu.
Sofort
nahm
sie
ihre
Schultasche
vom
Rücken,
holte
das
Brot
und
den
Kakao
heraus
und
überreichte
den
Proviant
dem
alten
Mann.
Der
war
ganz erstaunt und lächelte sie an.
»Du
bist
so
ein
liebes
Kind«,
sagte
er
mit
seiner
tiefen,
warmen
Stimme
und
schenkte
Sarah
wieder
einen
Stein,
den
er
aus
seinem
Mantel
fischte.
Es
war
ein
durchsichtiger
Stein,
so
rein
und
klar
wie
sauberes
Quellwasser
aus
den
Bergen.
Sarah
sah
staunend
auf
den
Stein,
machte
einen
kleinen
Knicks
und
bedankte
sich.
Sie
ging
und
war
schon
drei,
vier
Schritte
weit
weg,
als
ihr
der
Brief
einfiel.
Sie
nahm
ihn
aus
der
Seitentasche,
ging
zurück
und
gab
ihn
ihm.
Der
Mann
sah
sie
verdutzt
an,
aber
da
war
Sarah
schon
wieder
weitergelaufen.
Ganz
im
Glauben,
dass
dieser
alte
Bettler
der
Weihnachtsmann
war,
verließ
sie
am
Nachmittag
glücklich
die
Schule
und
war
sich
sicher,
dass
ihr
Wunsch
in
Erfüllung
gehen würde.
Die
nächsten
zwei
Tage
hielt
sie
Ausschau
nach
dem
Mann
von
der
Busstation,
doch
er
kam
nicht
mehr
und
Sarah
war
enttäuscht,
weil
sie
ihn
noch
einmal
sprechen
wollte.
Sie
wollte
wissen,
ob
er
ihren
Brief
gelesen
hatte
und
ob
er
ihr
diesen
Wunsch
erfüllen
würde,
doch
er
kam
nicht
mehr
zur
Busstation
und
auch
in
der
Umgebung
traf
sie
ihn
nicht
wieder.
Ihre Mama merkte am Weihnachtsvorabend, dass mit ihrer kleinen Tochter etwas nicht stimmte.
»Sarah, ist alles in Ordnung mit dir? Du wirkst so traurig. Hat dir jemand was getan? In der Schule vielleicht?«
Ihr Mutter war besorgt, doch Sarah lächelte nur.
»Nein,
Mama,
mir
geht’s
gut.
Weißt
du,
ich
hab
den
Weihnachtsmann
getroffen,
zweimal.
Einmal
an
der
Bushaltestelle
und
einmal
auf
dem
Weg
zur
Schule.
Ich
hab
ihm
einen
Brief
mitgegeben
mit
meinem
Weihnachtswunsch.
Ich
dachte
nur
… vielleicht sehe ich ihn nochmal vor Weihnachten. Aber er ist nicht mehr gekommen.«
Sarahs
Mama
wurde
nachdenklich.
Sie
wusste
nun,
dass
das
zweite
Pausenbrot
nicht
für
ein
Kind
gewesen
war,
sondern
für
jemanden,
den
sie
für
so
arm
hielt,
dass
sie
ihm
hatte
helfen
wollen.
Sie
war
zwar
etwas
besorgt
darüber,
dass
ihre
Tochter
mit
fremden
Menschen
sprach,
aber
sie
war
auch
unglaublich
stolz
auf
sie,
dass
sie
so
ein
gütiger
Mensch
war.
Sie nahm Sarah in die Arme, drückte sie an sich und gab ihr einen dicken Kuss.
»Nun,
der
Weihnachtsmann
wird
wohl
viel
zu
tun
haben
um
diese
Zeit,
weißt
du?
Er
muss
doch
alles
für
morgen
vorbereiten, damit alle Kinder auf dieser schönen Welt ein Geschenk bekommen.«
»Da hast du sicher recht, Mama.«
Am
nächsten
Morgen
wurde
sie
gleich
von
ihrer
Babysitterin
Barbara
abgeholt
und
gemeinsam
fuhren
sie
ins
Einkaufszentrum.
Dort
wollten
sie
ein
kleines
Geschenk
für
ihre
Mama
Maria
besorgen,
denn
der
Weihnachtsmann,
so
dachte
Sarah
zumindest,
brachte
ja
nur
den
Kindern
etwas.
Die
Erwachsenen
kauften
sich
ihre
Geschenke
selbst.
Also
marschierten
sie
durch
das
Shoppingcenter
und
bei
einem
Spieleshop
blieben
sie
stehen.
Schon
lange
wollte
ihre
Mama
ein
neues
Mensch-ärgere-Dich-nicht-Spiel
kaufen,
denn
das
alte
war
nach
einem
Wasserrohrbruch
kaputt
gegangen
und
sie
wollte
doch
so
gerne
wieder
mit
ihr
spielen.
Also
kauften
Barbara
und
sie
ein
neues
Spiel
für
ihre
Mama,
ließen
es
schön
mit
goldenem
Papier
verpacken
und
obendrauf
kam
noch
eine
große
weiße
Schleife.
Barbara
kaufte
noch
eine
Weihnachtskarte
und
gemeinsam
schrieben
sie
einen
lieben
Spruch
hinein
und
setzten
ihre
Namen
darunter.
Barbara
hatte
freundlicherweise
etwas
beigesteuert,
denn
Sarah
hatte
zwar
fleißig
gespart,
doch
für
das
Spiel
fehlten
ihr
dann
doch
zehn
Euro.
Als
sie
das
Geschäft
verließen
und
den
langen
Gang
entlangliefen,
erzählte
Sarah
Barbara
von
ihrem
Brief an den Weihnachtsmann und dass sie so sehr hoffte, dass der Weihnachtsmann ihr den Wunsch erfüllen würde.
»Das
wird
er
ganz
sicher,
Sarah.«
Barbara
nickte
und
strich
ihr
zärtlich
über
den
Kopf.
Sarah
sah
sie
erstaunt
an.
Wusste
Barbara etwas, was sie nicht wusste?
Gemeinsam
aßen
sie
etwas
im
Einkaufszentrum
und
später
besuchten
sie
eine
Tante
von
Barbara,
bei
der
sie
Tee
tranken
und Kekse naschten.
In
der
Zwischenzeit
organisierte
Sarahs
Mutter
alles
Nötige,
damit
sie
mit
ihrer
Tochter
ein
wunderschönes
Fest
feiern
konnte.
Der
Baum
wurde
vom
netten
Nachbarn
Georg
gebracht
und
gemeinsam
geschmückt.
Das
Abendessen
war
schon
fix
und
fertig
und
brauchte
nur
noch
aufgewärmt
zu
werden.
Am
Nachmittag
kamen
schließlich
Sarah
und
Barbara
wieder
nach
Hause.
Die
Wohnzimmertür
war
geschlossen.
Sarah
wusste,
sie
durfte
noch
nicht
hinein,
daher
ging
sie
auf
ihr Zimmer und las ein Buch.
Nach
einer
ganzen
Weile,
es
war
schon
sieben
Uhr
am
Abend,
hörte
sie
das
Rufen
ihrer
Mutter.
Schnell
legte
sie
das
Buch
zur Seite und hüpfte freudig die Treppenstufen hinunter. Ihre Mama stand am Treppenende und wartete schon auf sie.
»Sarah,
ich
glaube
der
Weihnachtsmann
war
gerade
da.
Er
hat
alle
Kekse
gegessen
und
das
ganze
Glas
Milch
ausgetrunken.
Dann
ist
er
schwupps
durch
den
Kamin
wieder
aufs
Dach
und
mit
seinen
Rentieren
zum
nächsten
Kind
geflogen.«
Sarah
sah
ihre
Mutter
mit
großen
Augen
an.
Er
war
also
gekommen.
Hatte
er
ihr
auch
das
Geschenk
gebracht,
dass
sie
sich
dieses
Jahr
gewünscht
hatte?
Vorsichtig
schaute
sie
ins
Wohnzimmer.
Dort
erstrahlte
der
Weihnachtsbaum
mit
lauter
bunten
Kugeln
und
Girlanden,
und
Lichter
leuchteten
hell
und
warm.
Sarah
sah
die
Geschenke
unter
dem
Baum
liegen
und
entdeckte
auch
das
Geschenk
für
ihre
Mutter.
Sie
lächelte.
Barbara
hatte
ja
versprochen,
es
dem
Weihnachtsmann
zu
geben, damit er es unter den Baum legen konnte.
»Schade,
dass
er
schon
wieder
weg
ist!«
Etwas
niedergeschlagen
war
Sarah
schon.
»Wollen
wir
jetzt
etwas
essen,
Mama?« Sie wollte schon in die Küche gehen, als ihre Mutter sie aufhielt und sich vor Sarah niederkniete.
»Schätzchen, was würdest du davon halten, wenn wir dieses Weihnachten jemanden zu uns einladen würden?«
»Wen denn?«
»Barbara
und
ihren
Vater
Georg.
Die
sind
doch
auch
immer
allein
zu
Weihnachten
und
da
dachte
ich,
warum
nicht
gemeinsam feiern?«
»Das
ist
eine
tolle
Idee,
Mama.
Ja,
ruf
sie
an,
sie
sollen
kommen!«
Jubelnd
lief
Sarah
gleich
zum
Telefon,
um
es
ihrer
Mutter in die Hand zu drücken.
Als
Maria
mit
Georg
gesprochen
hatte,
dauerte
es
nicht
lange,
bis
die
beiden
vor
der
Tür
standen
und
ganz
höflich
um
Einlass baten.
Schließlich
saßen
sie
in
der
Küche
und
aßen
gemeinsam
ein
wundervolles
Weihnachtsessen.
Es
gab
Truthahnkeule
mit
Rotkraut
und
Kartoffelknödeln
und
zum
Nachtisch
Vanillepudding
mit
Himbeersauce.
Sarahs
Lieblingspudding.
Später
ging
es
hinüber
ins
Wohnzimmer
und
Sarah
durfte
die
Geschenke
verteilen.
Sie
brachte
ihrer
Mutter
zuallererst
ihr
Geschenk,
das
Spiel,
das
sie
mit
Barbara
besorgt
hatte.
Dann
verteilte
sie
alle
Geschenke
an
diejenigen,
deren
Namen
auf
den
Päckchen
standen.
Da
gab
es
auch
ein
kleines
Paket
für
ihre
Mama.
Maria
öffnete
die
Schachtel
und
plötzlich
stand
Barbaras
Vater
Georg
auf
und
kniete
sich
vor
ihrer
Mama
auf
den
Boden.
Was
jetzt
kam,
brachte
Sarah
zum
Staunen
und
ihr blieb der Mund offen stehen.
»Maria,
ich
hab
den
Weihnachtsmann
gebeten,
dir
dieses
Geschenk
zu
bringen,
und
möchte
dich
fragen,
ob
du
es
annimmst
–
und
mich
gleich
dazu?«
Er
zwinkerte
Sarah
zu.
»Ich
möchte
gerne
Sarahs
neuer
Papa
werden,
würdest
du
mich als deinen Mann nehmen?«
Sarah war ganz verdutzt und starrte die beiden an.
Leise fragte Maria sie: »Darf Georg dein neuer Papa werden?«
Sarah
nickte
leicht
und
lachte
gelöst
auf.
Begeistert
fiel
sie
ihrer
Mama
und
Georg
um
den
Hals.
Sie
freute
sich
so
sehr,
denn der Weihnachtsmann hatte Wort gehalten und ihr zu Weihnachten einen neuen Papa geschenkt.
Später,
als
sie
schon
in
ihrem
Bett
lag
und
noch
immer
ein
Lächeln
ihren
Mund
umspielte,
hörte
sie
ein
Geräusch,
das
aus
dem
Garten
kam.
Sie
schlüpfte
in
ihre
Hausschuhe,
ging
zum
Fenster
und
sah
hinunter.
Die
Straßenlaternen
waren
ausgefallen,
doch
eine
einzige
leuchtete
hell
und
warm
auf
den
frisch
gefallenen
Schnee.
Zunächst
erkannte
Sarah
nichts
und
wollte
schon
wieder
ins
Bett
gehen,
da
erblickte
sie
einen
alten
Mann,
der
auf
dem
Gehweg
stand
und
zu
ihr
hochblickte.
Er
trug
eine
rote
Mütze,
eine
rote
Jacke
und
hatte
einen
roten
Rucksack
umhängen.
Es
war
der
alte
Mann
von
der Bushaltestelle. Schmunzelnd winkte er ihr zu, ehe er verschwand.
Als
nach
den
Ferien
die
Schule
wieder
begann,
ging
Sarah
schnurstracks
auf
den
ungläubigen
Jungen
zu,
der
behauptet
hatte,
dass
der
Weihnachtsmann
nicht
existieren
würde.
Sie
baute
sich
kerzengerade
vor
ihm
auf
und
sagte:
»Und
den
Weihnachtsmann gibt es doch, denn er hat mir einen neuen Papa geschenkt!«
© by Michaela Brenner 2018
Design by Michaela Brenner 2018